Schock und Urlaubskracher

F.A.Z. vom 4.3.2020 Corona – zahlreiche Reiseanbieter scheuen das Wort. In ihren Kundeninformationen im Internet findet die Pandemie bislang nicht statt. Fachleute mahnen zu mehr Transparenz, und die ersten Touristiker bessern eilig nach.

Die Urlaubswelt erscheint als Corona-freie Zone – zumindest auf den Internetseiten vieler Reiseanbieter. Dass die Realität eine andere ist, zeigte sich am Dienstag, als die Kreuzfahrtreederei Aida bestätigte, dass eines ihrer Schiffe wegen zwei Corona-Verdachtsfällen im norwegischen Haugesund vorübergehend festhing. „Alle Passagiere verbleiben an Bord, Landausflüge finden nicht statt“, teilte Aida mit. Letztlich bestätigte sich der Verdacht nicht, mit Verzögerung sollte die Fahrt weitergehen.

Die Reederei gehört zu den wenigen Unternehmen, die prominent im Netz Corona-Informationen liefern. Als in Berlin die Reisemesse ITB abgesagt wurde, warben andere Anbieter online mit „Urlaubskrachern zum Wochenende“ oder der Aufforderung „Jetzt den Sommer buchen“, denn „Schnell sein lohnt sich“. Beworben wurden „Frühbucherrabatte bis zu 65 Prozent“, Gran Canaria wurde zur „märchenhaften Insel“ erklärt, während auf Teneriffa Urlauber in einem Hotel in Quarantäne ausharren. Ob DER Touristik, Alltours, Schauinsland oder FTI – zum Virus gab es online wenig bis gar nichts.

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