Corona-Soli für Busbranche?

F.A.Z. vom 2. April 2020 Die Anbieter von Busreisen befürchten, als eine der letzten wieder in Fahrt zu kommen. Sie halten daher Solidarität wie nach der Wiedervereinigung für angebracht – und bringen einen „Corona-Soli“ ins Gespräch. Denn aktuell gilt für sie: Nichts rollt mehr.

Statt durch Schweizer Täler, im Spreewald oder rund um den Gardasee zu fahren, stehen die Busse der 3000 Mitgliedsbetriebe des Busreiseverbands RDA in den Depots. Es droht ein langer Stillstand in der Coronakrise zu werden. „Als Busreiseveranstalter befürchten wir, die letzten zu sein, die zu einem regulären Betrieb zurückkehren können und dürfen“, sagt RDA-Präsident Benedikt Esser im Gespräch mit der F.A.Z. „Zu unseren Kunden zählen auch ältere Menschen – und das auch im grenzüberschreitenden Verkehr. Das sind zwei Gründe, warum unser Weg in die Normalität länger wird.“

Rundreisen, Sonderfahrten für Großgruppen, Schul- und Klassentouren gehören zum Programm der Unternehmen. 6 Prozent der Ausgaben für Haupturlaube von 73 Milliarden Euro entfielen 2019 laut Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen auf Bustouren. 2020 sollte es aufwärts gehen. „Wir hatten vor dem Beginn der Coronakrise eine sehr gute Buchungslage mit einem Plus von fast 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dann sind alle Buchungen weggebrochen“, sagt Esser, der selbst in Hürth bei Köln ein Busreiseunternehmen führt. „Kurzarbeit können wir nur begrenzt nutzen. Busfahrer sind zwar kaum noch unterwegs, die Beschäftigten in den Büros sind aber mit Stornierungen sehr stark ausgelastet. Dabei machen sie gerade nichts anderes, als Geschäft rückabzuwickeln“, sagt er.

weiter zu F.A.Z. digital

Mehr auf timo-kotowski.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert