Gratwanderung auf Reisen

F.A.Z. vom 24. Oktober 2020 Tourismus schafft Arbeitsplätze, bringt aber Emissionen mit sich. Doch in der Corona-Pandemie bleiben nicht nur Emissionen, sondern auch Gäste aus. Die Branche sucht Auswege für mehr Nachhaltigkeit.

Vor dem Urlaubserlebnis steht die Verbrennung. Auf dem Flug wird Kerosin verfeuert, im Auto oder Reisebus Benzin oder Diesel. Die Corona-Pandemie, während deren die von Urlaubern verursachten Emissionen drastisch gesunken sind, müsste als Hochzeit der Nachhaltigkeit gelten. Doch Petra Thomas, Geschäftsführerin des Forums Anders Reisen, kann der Krise nichts Positives abgewinnen. „Die Krise wirkt wie ein Brennglas. Sie zeigt, an wie vielen Orten Probleme erst entstehen, wenn es keinen Tourismus gibt.“

Thomas spricht für ein Bündnis von 130 kleinen und mittelständischen Anbietern, die nachhaltigere Ferien fördern wollen: Finca-Urlaub in Mallorcas Hinterland statt Partytage an der Playa de Palma, Wandern in Naturparks von Costa Rica statt Sonnenbad in der Karibik. Auch deren Kunden fliegen normalerweise, doch Thomas relativiert: „Durch Mobilität werden Emissionen verursacht, das ist aber nur ein Aspekt in der Debatte über nachhaltiges Reisen.“ Ebenso wichtig sei, „dass von gezahlten Reisepreisen viel bei den Einheimischen ankommt, damit Tourismus deren Auskommen sichert und Armut verhindert“. Ohne Gäste fließt kein Geld.

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