Deutsche Flughäfen rufen Mayday

F.A.Z. vom 5. November 2020 Fraport macht eine halbe Milliarde Verlust, alle deutschen Flughäfen hoffen auf Hilfe von einem Krisengipfel mit dem Bund. Auch der frühere Lufthansa-Chef Franz soll dabei sein.

Wie leergefegt, aber nicht stillgelegt – so zeigen sich Deutschlands Flughäfen über weite Strecken der Pandemie. Ein teures Unterfangen. Deutschlands größter Flughafenbetreiber Fraport aus Frankfurt hat nach neun Monaten in diesem Jahr mehr als eine halbe Milliarde Euro – genau 537,2 Millionen Euro – Verlust gemacht, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte. Weil hart gespart wurde und Investitionen verschoben wurden, ließ sich gerade noch ein um Sondereinflüsse bereinigtes operatives Ergebnis von 51,8 Millionen Euro ausweisen – 896 Millionen Euro weniger als ein Jahr zuvor.

Für das Offenhalten, das sich rein betriebswirtschaftlich nicht rechnet, fordern die Flughäfen nun Geld vom Staat. Ihr Argument: Für die Volkswirtschaft insgesamt war die Öffnung nicht sinnlos. Ihre Rechnung machen sie am Freitag beim Luftfahrtgipfel mit Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) auf. Während Fluggesellschaften des Landes, der Lufthansa-Konzern sowie die Ferienflieger Condor und TUI Fly, schon Hilfe bekommen haben, warten Terminalbetreiber noch. „Es war der ausdrückliche Wunsch von Bund und Ländern, dass alle Flughäfen zur Absicherung der Versorgungsketten und für die zunehmenden Krankentransporte geöffnet bleiben. Die Flughäfen waren Teil der Daseinsvorsorge. Das muss auch honoriert werden“, sagt Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbands ADV. „Die Vorhaltekosten im ersten Lockdown beliefen sich auf 740 Millionen Euro. Dies auszugleichen wäre ein erster wichtiger Schritt zur Stabilisierung der Flughäfen.“

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