Bonnland hätte das Reporter-Waterloo zum Auftakt sein können. Am zweiten Tag des Krisentrainings (eins; zwei; drei; vier) für Journalisten bei der Bundeswehr in Hammelburg wird das Krisenszenario erweitert. Heute soll es um Landminen gehen.
Ein Schuss und eine Granate
Zweimal binnen weniger Stunden ums Leben gekommen – das ist die Bilanz des ersten Tages beim Journalistentraining bei der Bundeswehr in Hammelburg. War aber nur eine Übung, geschossen wurde mit Platzpatronen, und deshalb gibt’s nun eine Tageszusammenfassung.
Eingerückt
Hammelburg
Hammelburg wird den meisten nur durch die gleichnamige Ausfahrt an der A7 bekannt sein. Auf dem Weg zum Bundeswehrseminar in der Saaleck-Kaserne geht’s zwangsläufig am Ort vorbei. Ein kurzer Zwischenstopp in einem Ort, der wahrlich nicht spektakulär – zuweilen aber sonderbar ist.
Kleines Kriegs-Tagebuch
Reporter ohne Grenzen zählt sie akribisch, die Journalisten, die bei der Berichterstattung aus Krisenregionen ums Leben gekommen sind. Damit deutsche Journalisten seltener – oder besser gar nicht – von Granaten getroffen, von Heckenschützen erschossen oder von Tretminen zerfetzt werden, bietet die Bundeswehr regelmäßig Journalisten-Seminare an. Eine Woche lang lerne ich den Kriegsreporter-Alltag kennen und blogge darüber.
Bum Bum Belgrad
Willkommen im Reich des seltsamen Geschmacks. Millionen Menschen aus ganz Europa sitzen vor den Fernsehern, um mitzuerleben, wie halbnackte Osteuropäerinnen, Gruppen mit Adaptionen des längst vergessen gehofften 80er-Dancepops und immer wieder volkstümliche Baladen-Schmachter um die Punkte der anderen Nationen des Kontinents singen und hüpfen. Wir schalten nun nach Belgrad. Live-Blog.
Kluges Fernsehen
Zuschlage für Extravaganz – RTL muss weiterhin die Skurrilitäten von “10 vor 11″ und “Prime Time Spätausgabe” zeigen. Die Firma dctp bekam von der Niedersächsischen Landesmedienanstalt den Zuschlag, weiterhin die Programmfenster zu füllen. So soll Meinungsvielfalt gesichert werden.
Schmuddel in der Austastlücke
Eine Meldung aus der Kategorie “Scheiß-Privatfernsehen”: Auf einigen Kanälen ist der Videotext so schmuddelig, dass die Kommission für Jugendmedienschutz der Landesmedienanstalten (KJM) Abhilfe fordert. Die Medienwächter fordern, dass frei für Jugendliche sichtbare Sex-Werbung von den Seite verschwindet.
Hysterie und Herdentrieb
Entrüstung: Über Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) und Münchens OB-Kandidaten Josef Schmid (CSU). Mit Brandreden und plakativen Entgleisungen erzeugen sie den Eindruck, in Deutschlands U-Bahnen sei keiner mehr sicher. Dass ihre Agitationen überhaupt verfangen, daran sind die Medien nicht unschuldig.
„Bitte nicht erschrecken“
RTL sucht wieder – und hat beim Griff in die Mottenkiste etwas gefunden. 13 Jahre nachdem der Sender die längst vergessene Sendung „Spurlos“ mit Charles Brauer aus dem Programm geworfen hat, fahndet Julia Leischik in „Vermisst“ nach vermeintlich verschollenen Angehörigen. Die neue Real-Life-Doku garantiert wie das Programm aus dem vergangenen Jahrhundert Tränen-TV pur. Wie ein Gespenst kommt die Erinnerung an die einstige Expertin dieses Genres, Ulla Kock am Brink, zurück, die in „Verzeih mir“ zerstrittene Ex-Freunde versöhnte.
Warum der Lokalteil so schlecht ist
Fast jeder Student, der später “mal was mit Journalismus machen” möchte, bekommt den Rat mit auf den Weg: Fang mal mit einem Praktikum im Lokalen an. Doch in dem oft als künftiges Standbein des Printjournalismus gepriesenen Ressort, liegt vieles im Argen.
Narrenfreiheit bei 9Live
Es ist kein Geheimnis: Wer bei einem Ratespiel gewinnen möchte, sollte es besser nicht bei „9Live“ versuchen. Erstaunlich ist dagegen, dass ein Sender – und seine Wettbewerber – über Jahre mit hanebüchenen Spielen Zuschauer in die Irre führen dürfen. Öffentliche Stellen, die für die Beobachtung privater Programme zuständig sind, stehen diese Problem offenbar hilflos gegenüber.
Wie eine Online-Redaktion arbeitet
Wenig Hintergrund, viel schnell Dahingehuschtes – mit Recht lassen sich Anstrengungen kritisieren, die klassische Medien (Print, Radio, TV) im Netz unternehmen. Nachdem Robert Basic nach Ursachen redaktionsinterner Feindschaften zwischen den klassisch Tätigen und „Onlinern“ gefragt hat und der Netzausfall Strategien diskutiert hat, wie die Informationsfülle auf den Seiten gut erfasst werden kann, möchte ich einen Einblick in den Alltag einer Online-Redaktion geben.